Ein Praktikumsbericht von Julia Loos – Abenteuer Landtag

Praktikum im Landtag hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt. Mehr Kaffee kochen und Briefmarken kaufen und so. Stattdessen arbeitete ich 2 Wochen lang mit 4 anderen Praktikanten in einem eigenen Büro und sah mir nicht nur Arbeitskreis- und Ausschusssitzungen an, sondern hatte, dank zahlreicher Arbeitsaufträge, auch sonst nie Langeweile. Wir Praktikanten recherchierten, schrieben Reden, fassten sogar ganze Bücher zusammen. Obwohl wir eigenverantwortlich arbeiten durften, hatten wir mit Frau Debus, unserer Betreuerin, immer eine hilfsbereite Ansprechpartnerin.

Besonders interessant war aber natürlich, den Abgeordneten bei der Arbeit zusehen zu können. Außerdem bekam man Einblicke in landespolitische Themen, mit denen man sich im Normalfall niemals beschäftigt hätte.
Wer zum Beispiel, würde sich zu Hause überlegen ,wie man eine mögliche Verteilung von Schulobst an Schulen gestalten könnte? Wohl kaum jemand. Will man jedoch bis zum nächsten Tag ein Konzept erarbeitet haben, sieht die Sache schon wieder anders aus.
Doch ich war nicht nur im Landtag in Mainz. Montags und freitags durfte ich mit in den Wahlkreis. Das hieß hauptsächlich Büroarbeit. Die machte mir jedoch erstaunlich viel Spaß. Vielleicht auch, weil Frau Seibel mir immer mit Rat und Tat zur Seite stand und auch sonst viel Geduld mit mir hatte. Auch in Alzey war meine Arbeit sehr abwechslungsreich, von Büromaterial kaufen, über Briefe schreiben bis hin zum Daten Back-up war wirklich alles dabei.
An einem Montag durfte ich dann sogar mit zu den Wahlkreisterminen des Abgeordneten Heiko Sippel. Von der Regionalkonferenz der Rheinhessischen Museen im Museum in Alzey, ging es zum Spatenstich für die Westspange in Wörrstadt. Auf solches Wetter hatte zwar keiner gehofft, doch selbst ein Platzregen konnte die Freude darüber, das Projekt endlich eröffnen zu können, kaum trüben. Abends ging es noch zur Stadtratssitzung in Alzey.
Mittwochs und Donnerstags hieß es dann in Mainz: Plenum. Obwohl wir Praktikanten nur stundenweise der Sitzung beiwohnen durften ,war das Plenum eines der interessantesten Teile meines Praktikums. Denn es war zwar eigentlich Alles schon in den Ausschusssitzungen ausdiskutiert und besprochen worden, dennoch ließ es sich gerade die Opposition nicht nehmen noch einmal genauer nachzuhaken, und in hitzigen Diskussionen und mit vielen Zwischenrufen ihre Meinung zu vertreten.
Alles in Allem war mein Praktikum und der Einblick in die politische Arbeit sehr interessant und ich konnte einen guten Einblick in den wirklich stressigen Arbeitsalltag eines Landtagsabgeordneten gewinnen.

Veröffentlicht am 02.11.2009.