Archiv für den Monat: September 2011

Erneuter Vorstoß für Querungshilfen über B 271 – MdL Sippel unterstützt Elterninitiative

Kommunalpolitiker und Elterninitiativen kämpfen seit einigen Jahren für Fußgängerüberwege in den Ortsgemeinden Ober-Flörsheim und Flomborn, um die stark befahrene B 271 in den Ortsdurchfahrten besser überqueren zu können. Auch der Landtagsabgeordnete Heiko Sippel (SPD) war mehrfach aktiv, um den Landesbetrieb Mobilität (LBM) von der Notwendigkeit der Maßnahmen zu überzeugen. Er konnte erreichen, dass mit der Verbandsgemeindeverwaltung Alzey-Land als zuständiger Straßenverkehrsbehörde und dem LBM Verkehrsuntersuchungen durchgeführt wurden. Diese Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis, dass zu wenige Fußgänger die Straße überqueren wollen, um einen Fußgängerüberweg zu rechtfertigen. Heiko Sippel gibt sich jedoch mit dem Ergebnis nicht zufrieden. „Kinder, die aufgrund der Gefahrensituation mit dem Auto zum Kindergarten oder zur Schule gefahren werden müssen, können bei den Untersuchungen natürlich nicht gezählt werden. Das Ergebnis ist daher nur die halbe Wahrheit“, stellt Sippel fest.

Mehrmals habe er sich vor Ort zu unterschiedlichen Zeiten einen Eindruck von der Verkehrssituation verschafft. Eine Verkehrszählung habe ergeben, dass innerhalb von nur 30 Minuten zwischen 7.15 Uhr und 7.45 Uhr 361 Fahrzeuge die B 271 befahren hätten. In Ober-Flörsheim mache zumindest eine Querungshilfe auf der Höhe des Neubaugebietes Blücherring zur Donnersbergstraße Sinn, da der Weg zur Kindertagesstätte führe und der gesamte Straßenverlauf keinen sicheren Überweg biete, um in die Dorfmitte zu gelangen.

 

Auch in Flomborn könnte der Weg zur Schule, zum Kindergarten oder zum neuen Supermarkt durch einen Fußgängerüberweg sicherer gestaltet werden, glaubt Sippel, der auf Höhe der Donnersbergerstraße eine geeignete Möglichkeit sieht.

 

Eine vom Schulelternbeirat der Grundschule Flomborn initiierte Elterninitiative hat Unterschriften zur Verbesserung der Verkehrssicherheit gesammelt. Sippel hat den Eltern angeboten, die Unterschriften dem Leiter des LBM in Worms zu überreichen. Dieses Angebot hat die Vertreterin des Elternbeirates, Tabitha Martinez-Herboth, gerne angenommen und die Unterschriften an Sippel weitergeleitet.

 

Eine Liste mit über 200 Unterschriften konnte der Landespolitiker dem LBM-Chef Bernhard Knoop nun in Worms überreichen. Sippel bat nochmals eindringlich darum, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um doch noch zu einer Verbesserung zu kommen, auch wenn die Zahlenwerte streng nach den Richtlinien keinen Fußgängerüberweg rechtfertigten. „Im Interesse der vielen Kinder und Jugendlichen, die hier unterwegs sind, sollte doch eine Ausnahme von den Richtlinien möglich sein.“ Knoop sagte dem Abgeordneten zu, einen weiteren Ortstermin mit Vertretern der Ortsgemeinden und der Verbandsgemeinde zu koordinieren, um über die Möglichkeiten von Querungshilfen zu sprechen. Dieser Termin soll in Kürze stattfinden.

Veröffentlicht am 02.09.2011.

MdL Heiko Sippel (SPD) besucht Tagesstätte – Integrative Oase im Herzen Alzeys

Mitten im Zentrum Alzeys, in der Schloßgasse, betreibt der Verein für Integration und Teilhabe am Leben die Tagesstätte Oase, eine Einrichtung für Menschen mit chronischen psychischen Beeinträchtigungen, um ihrem alltäglichen Leben eine Tagesstruktur zu bieten. Der Landtagsabgeordnete Heiko Sippel (SPD) hat starkes Interesse an sozialen Einrichtungen und besuchte die Oase, um mehr über ihre Wirkung im Landkreis Alzey-Worms zu erfahren.

 

Die Einrichtungsleiterin Annette Liolios ist seit 2007 im Team und kümmert sich mit vollem Einsatz um die 32 Klienten, die fast täglich ihren Tag in der Tagesstätte verbringen. „Die Menschen, die zu uns kommen, führen ein eigenständiges Leben in ihren Wohnungen, je nach ihren Möglichkeiten. Unser Fachpersonal erstellt mit jedem einzelnen Besucher eine nach dessen Bedürfnissen ausgerichtete Tagesstruktur, die ihn in der Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft unterstützt,“ so Liolios.

 

Der Altersdurchschnitt bei den Besuchern liegt bei 56 Jahren. Das Fachpersonal besteht aus einer Einrichtungsleiterin, zwei Sozialpädagogen, einer Fachkrankenschwester für Psychiatrie, zwei Ergotherapeutinnen und zwei Hauswirtschaftsangestellten. Dazu kommen noch drei Fahrer und Reinigungspersonal in Teilzeit. Doch die Bedürfnisse der betreuten Menschen sind ebenso verschieden wie ihre Krankheiten. „Sehr wichtig sind für die Menschen hier die gemeinsamen Mahlzeiten und auch das gemeinsame Zubereiten,“ sagt die Leiterin der Oase.

 

Die Tagesstätte Oase hat im Gegensatz zur gegenüberliegenden Tagesklinik keine einrichtungsinternen medizinischen Angebote. Ihr Programm zeichnet sich durch differenzierte therapeutische Angebote aus und zielt auf eine gemeinsame Tagesstrukturierung mit Spielen, Ausflügen und gemeinsamen Aktivitäten. Es gibt zahlreiche Bewegungsangebote, wie Trommeln, Kegeln, Reiten, Schwimmen und Wandergruppen, aber auch kognitives Training und Computerkurse. Mit dem Wochenendangebot, dem „K3 – Kaffee, Kuchen und Kultur“ – können sich an Sonn- und Feiertagen Menschen aus der Einrichtung mit Besuchern aus der Stadt und dem Umland zu einem abwechslungsreichen Nachmittagsprogramm treffen.

 

Annette Liolios und ihre Mitarbeiter freuen sich über Erfolgsgeschichten. Menschen, die es soweit geschafft haben, sich wieder voll in die Gesellschaft zu integrieren. Neue Projekte gibt es immer wieder, so soll unter anderem aufgrund des hohen Alters der Tagesstättenbesucher die Einrichtung barrierefrei und behindertengerecht umgebaut werden.

 

„Was uns jetzt noch fehlt, ist ein Garten,“ plant die Leiterin Liolios schon den nächsten Schritt. Leider können sie aufgrund der Lage der Einrichtung keinen Garten direkt am Ort haben, aber es soll schon bald ein Grundstück am Stadtrand entstehen, auf dem gemeinsam Natur erlebt und auch bewirtschaftet werden kann. Am 19. Oktober werden einige Tagesstätten-Besucher mit ihrer Trommelgruppe beim Tag der seelischen Gesundheit auftreten, um die breite Öffentlichkeit für psychische Erkrankungen zu sensibilisieren.

 

Heiko Sippel zeigte sich beeindruckt von der Arbeit der Tagesstätte. „Die Oase ist nur eine von vielen Einrichtungen in Alzey, die sich im Interesse psychisch kranker Menschen gut ergänzen. Die Stadt ist diesbezüglich durch die Rheinhessen-Fachklinik Klinik begünstigt. Gerade der integrative Ansatz, Menschen anstelle einer stationären Unterbringung nach Möglichkeit im gesellschaftlichen Umfeld zu betreuen, ist der richtige Weg, der zu mehr Selbstständigkeit und damit Lebensqualität führt“, so der Landespolitiker.

mth

 

Veröffentlicht am 01.09.2011.