Generalsekretär Schweitzer (SPD): Betreuungsgeld schafft falsche Anreize – Teure Fernhalteprämie?

Zu den Plänen von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder, ein Betreuungsgeld für Eltern, die ihr Kind im zweiten Lebensjahr Zuhause betreuen, ab 2013 auszuzahlen, erklärt der rheinland-pfälzische Generalsekretär Alexander Schweitzer: „Schröders Betreuungsgeld ist nichts anderes als eine teure Fernhalteprämie. Die dafür veranschlagten zwei Milliarden Euro müssen in den Ausbau guter Kitas fließen, um den ab 2013 geltenden Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz realisieren zu können“.

 

Stattdessen schicke Schröder mit ihrer Prämie, die auch für Eltern gilt, die halbtags arbeiten, gerade Frauen sehenden Auges in die die Teilzeitfalle. „Man sollte meinen, junge Frauen – auch in der CDU – wie Kristina Schröder aber auch Julia Klöckner in Rheinland-Pfalz, würden sich dafür einsetzen, dass gerade für Frauen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie Wirklichkeit wird“, so Schweitzer. Die Rückkehr von Frauen aus einer Teilzeitbeschäftigung in eine Vollzeitbeschäftigung gestalte sich oft besonders schwierig. Oft blieben Frauen, die das nicht wollten, in Teilzeitbeschäftigungen „hängen“. Diese unbefriedigende Situation würde vom geplanten Betreuungsgeld der Ministerin gefördert.

 

„Überall ist zu hören, dass die Kinderarmut in Deutschland stetig steigt. Um dieses Problem endlich zu lösen, müssen gleiche Bildungschancen für alle Kinder von Anfang an und unabhängig von der sozialen Herkunft geschaffen werden. Gerade die Kinder, die von einer frühen Förderung profitieren würden, hält Schröder mit ihrer Prämie Zuhause. Geldmittel sind der falsche Weg. Um für mehr Gerechtigkeit und Solidarität in unserer Gesellschaft zu sorgen, müssen Bildung und Betreuung ausgebaut werden und gebührenfrei sein“, fordert der Generalsekretär.

 

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Veröffentlicht am 16.10.2011.