Videokonferenz Kita und Schule in Zeiten von Corona

Mdl Heiner Illing lud Erzieher*innen und Lehrer*innen zu einer Video-Diskussion mit MdL Bettina Brück, bildungspolitische Sprecherin SPD Landtagsfraktion, ein.

 „Ich weiß, dass ich nichts weiß“ – mit diesem Sokrates-Zitat bezeichnete der Landtagsabgeordnete die aktuelle Situation und sprach den Menschen aus der Seele. „Denn die Wahrheiten und Gewissheiten von heute werden morgen in Frage gestellt! Wir lernen jeden Tag dazu!“ „Wir sind froh, dass wir nicht alleine sind und ein Team von Berater*innen der Universitätsmedizin Mainz haben, das sich aus den Abteilungen der Virologie, Hygiene, Medizin und Jugendpsychiatrie zusammensetzt!“, ergänzte seine Landtagskollegin Bettina Brück.

Eine Erzieherin berichtete – unabhängig von Corona – von der grundsätzlichen Problematik der „Schnupfen-Kinder“ –  Oft gäben die Eltern ihren Kindern am Morgen Medikamente, die im Laufe des Vormittags nachlassen. „Die Kita ist kein Krankenhaus!“ Kränkelnde Kinder nach Hause zu schicken ginge oft nicht. Hier verwies Bettina Brück auf ein brandaktuelles Merkblatt, das eben per Mail hereingeschneit sei und jene Situation regle. Demnach könnten Schnupfenkinder nach Hause geschickt werden und sollten 24 Stunden beobachtet werden. Illing werde dieses Merkblatt weiterleiten und verteilen.

Die beiden Landtagsabgeordneten gaben kurze Informationen über die aktualisierten Hygiene-Leitlinien zu Corona, das Kita-Zukunftsgesetz Rheinland-Pfalz und die Novellierung des Kindertagesstätten-Gesetzes, um die Erzieher*innen zu unterstützen, etwa durch zusätzliches Personal – beispielsweise Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter. Hier kam die Ausbildung zum Sozialassistenten zur Sprache, die nicht in allen Bundesländern existent sei und sich in Rheinland-Pfalz in einer Testphase befinde. Dass es schwierig sei, zusätzliches Personal zu bekommen, wissen alle. Im neuen Kita Gesetz sei die Freistellung der Leitung geregelt, ebenso der Mindestpersonalschlüssel. Es blieben aber einige Leerzeichen, so Illing. „Denn was tun, wenn keine Aushilfe da ist?“

Vom engen Zeitplan berichtete eine Kita-Leiterin: Personal-Koordination, und dann auch noch die vorgeschriebene Meldung jeden Freitag an das Landesjugendamt! „Warum muss das jede Woche sein?“ Brück nahm diese Anfrage als Votum aus der Runde, dass die Meldepflicht an das Landesjugendamt (das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung koordiniert und überwacht als überregionale Behörde Maßnahmen im öffentlichen Gesundheitswesen in Rheinland-Pfalz) dahingehend abgeändert werden solle.

Generelle Übereinstimmung aller: „Schwierig ist, dass sich Corona-Regeln widersprechen!“ Kinder brauchen klare Regeln. Regeln geben nicht nur Sicherheit und Schutz, sondern auch Halt und Orientierung.

„Wir nehmen Ihre Anregungen ernst“, verabschiedete sich Bettina Brück. „Aufgabe in der Politik ist es, die Fäden zusammenzuführen, Rahmenbedingungen zu schaffen und immer wieder alles auf den Prüfstand zu stellen“, bekräftigte Heiner Illing.

Veröffentlicht am 08.12.2020.