Handwerk in Rheinhessen

MdL Heiner Illing trifft Kreishandwerkerschaft

Der Landtagsabgeordnete Heiner Illing traf Kreishandwerksmeister Bernd Kiefer und Geschäftsführer Dirk Egner, um sich über die Position des organisierten Handwerks in Rheinhessen, die Auswirkungen von Corona auf die verschiedenen Branchen und die Aktivitäten zur Stärkung des Handwerks zu informieren.

16 Innungen sind in der Kreishandwerkerschaft (KHS) Alzey-Worms zusammengeschlossen. Sie vertritt fachlich die Interessen der Handwerker, während die Handwerkskammer Rheinhessen mit Sitz in Mainz die gesetzliche Berufsstandsvertretung des Gesamthandwerks ist.  In der Handwerkskammer gebe es Pflichtmitgliedsbeiträge, hier seien es freiwillige Beiträge, erläutert Kiefer. „Die Zusammenarbeit mit der Kammer ist gut“, betont der für weitere fünf Jahre gewählte Vorsitzende der KHS. Er ist Friseurmeister in Flörsheim-Dalsheim und Obermeister der Friseurinnung Rheinhessen.

Wie fast alle Branchen habe auch das Friseurhandwerk mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen. Die Ausbildungsquote im Handwerk sei  generell zurückgegangen. Fachkräftemangel und Imageprobleme kämen hinzu, so Egner. Umso wichtiger seien der Kontakt zu Schülern in der Berufsorientierung, die vielen Ausbildungsmessen und Schulveranstaltungen, die wegen Corona ausgefallen sind. Die KHS möchte die Handwerksberufe für junge Menschen attraktiver machen. „Neben einer guten Außenerscheinung, Werbung und Information sind aber auch entsprechende Ausbildungsvergütungen und angehobene Tariflöhne notwendig,  um das Image des Handwerksberuf zu heben“, betont Kiefer. Hier stünden Gespräche mit der Gewerkschaft zur Verhandlung von Tarifverträgen an.

Corona habe sich zum einen auf die Ausbildungszahlen ausgewirkt, zum anderen aber auch massiv auf die Geschäftszahlen. Mit 16 Wochen Lockdown hätte es im Handwerk am härtesten den Bereich Friseure und Kosmetik getroffen. Die Auflagen und Arbeitsschutzstandards waren und seien eine große Herausforderung für alle Betriebe. „Noch immer können die Friseurbetriebe wegen der Abstandsregeln nicht die volle Kapazität ausschöpfen!“, so Kiefer. Auslauf des Kurzarbeitergeldes Ende März und die Zurückzahlung der Corona-Soforthilfen stellten aktuell ein großes Problem für viele Handwerksbetriebe dar. Der Bemessungszeitraum von drei Monaten entspräche nicht dem tatsächlichen Umsatz auf das Jahr gesamte Jahr verteilt.  Heiner Illing, der im Landtag auch Mitglied im Wirtschaftsausschuss ist, verspricht, dieses Thema mitzunehmen und bei einem Treffen mit Bundestagsabgeordneten anzusprechen.

Veröffentlicht am 04.02.2022.