Rheinhessen schon ab 2020 zu 100 Prozent mit Erneuerbaren Energien – Vorreiter in dezentraler Energieversorgung

Bis 2030 soll Rheinland-Pfalz seinen Strombedarf bilanziell aus 100 Prozent Erneuerbaren Energien decken können. So steht es im Regierungsprogramm der Landesregierung. Rheinhessen wird dieses Ziel schon zehn Jahre früher erreichen – davon sind die Vertreter des regionalen Energieversorgers EWR überzeugt.

 

Zum Abschluss seiner Energiereise besucht der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Hendrik Hering gemeinsam mit der SPD-Abgeordneten Kathrin Anklam-Trapp das Wormser Energieunternehmen, das in diesem Jahr 100jähriges Bestehen feiert. 500 Mitarbeiter sind hier beschäftigt, 200 000 Kunden werden mit Strom versorgt und 390 Millionen Euro Umsatz im Jahr erwirtschaftet. Die EWR AG will in den kommenden Jahren weitere Arbeitsplätze schaffen, insbesondere im Bereich der Erneuerbaren Energien, und in Fotovoltaik und Windkraft investieren. Das Thema „Energieeffizienz“ hat sich das Unternehmen auf die Fahnen geschrieben: „Das bedeutet für uns als Energieversorger eine strategische Neuausrichtung. Wir wollen unseren Kunden helfen, Energie zu sparen“, erklärt EWR-Vorstandsvorsitzender Günter Reichart. Dieses Ziel soll durch neue Techniken im Netz, wie beispielsweise „Smart Grids“, Pilotprojekten für energiesparende LED-Straßenbeleuchtungen und innovative Ideen wie den „Energie-Hausmeister“ erreicht werden. „Mit der Energie-Hausmeister-Idee gehen wir auf Kommunen und Sportvereine in Rheinhessen zu, um vor Ort zu zeigen, wo und wie Energie eingespart werden kann“, ergänzt Vorstandsvorsitzender Helmut Antz. Dabei sieht sich die EWR AG in der engen Zusammenarbeit mit den Kommunen in einer langen und guten Tradition. „EWR versteht sich als kommunales Unternehmen, das kommunal Verantwortung trägt“, betont auch der Oberbürgermeister der Stadt Worms, Michael Kissel.

 

Hendrik Hering sieht die Energiewende als einen der zentralen Punkte in der Stärkung und Wettbewerbsfähigkeit von Rheinland-Pfalz als Wirtschaftsstandort: „Die Zukunft der Energieversorgung liegt in dezentralen Strukturen. 2020 geht das letzte Atomkraftwerk vom Netz und bis dahin gilt es, diese Strukturen auszubauen und zu stärken. Das EWR ist ein gutes Beispiel, wie das funktionieren kann.“ Die SPD-Landtagsfraktion mache die Energiereise, um von vorbildlichen Unternehmen zu lernen und zuzuhören, bevor in Mainz entsprechende Gesetze verabschiedet würden: „Da sind wir bei Ihnen genau richtig, Sie sind die Experten.“

 

Auch das derzeit aktuelle Thema der Rekommunalisierung wurde breit diskutiert: „Regionale Betreiber von Stromnetzen wie EWR werden auch zukünftig eine wichtige Rolle spielen und Verantwortung für diesen Bereich behalten“, so Hering. Die SPD-Landtagsfraktion unterstütze aber auch ausdrücklich die Beteiligung von Kommunen und Bürgern in dem Bereich der neu zu schaffenden alternativen Energiequellen wie Windkraft und Fotovoltaik.

 

Beeindruckt zeigte sich Hering auch von der Elektromobil-Flotte, die vom Unternehmen für Dienstfahrten genutzt wird. Das Fazit des mehrstündigen Besuches des Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion war am Ende der Veranstaltung klar: „Das EWR hat für sich und die Kommunen in Rheinhessen die Hausaufgaben für die Zukunft gemacht.“

 

Bild: © Thaut Images / Fotolia

 

Veröffentlicht am 03.11.2011.