MdL Heiko Sippel und Bundestagskandidat Marcus Held unterstützen Eppelsheimer Initiative gegen Autobahnlärm – „Dranbleiben für den Erfolg“

Lärm macht krank. Dass dadurch nicht nur Gehörschäden entstehen können und viele Menschen durch ständige Störgeräusche ihre Lebensqualität einbüßen, sondern auch an ernsthaften Herz- und Kreislauferkrankungen erkranken können, zeigten bereits viele Untersuchungen, so Hans-Jürgen Nolte, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Eppelsheim, der die „Bürgerinitiative gegen Autobahnlärm“ zusammen mit seinem Vorstandskollegen Hans Brecht ins Leben gerufen hat. Die Initiative beschränkt sich zunächst auf den Streckenabschnitt von Gundersheim nach Alzey, ist aber offen für eine Ausweitung.

 

Die parteiübergreifende Initiative wird unterstützt vom Landtagsabgeordneten Heiko Sippel (SPD) und dem Bundestagskandidaten der SPD, Marcus Held. Beide kooperieren auch bei den Aktivitäten gegen hohe und permanente Lärmbelastungen, sei es durch Fluglärm oder Transitverkehr durch kleine Gemeinden. Falsche Hoffnungen möchten sie den etwa 20.000 Einwohnern, die auf dem 12 Kilometer langen Abschnitt der A61 zwischen Alzey und Gundersheim leben, aber nicht machen.

 

„Bei den knapp bemessenen Haushaltsbudgets bleibt nicht viel Geld für den Lärmschutz übrig. Daher ist es besonders wichtig, dass die Menschen aktiv ein gemeinsames Ziel verfolgen,“ sagte Sippel. Auch Marcus Held appelliert an den Gemeinschaftssinn: „Man kann politisch nur etwas erreichen, wenn alle an einem Strang ziehen.“ Konkret heißt dies im nächsten Schritt, dass am 24. April, dem Internationalen Tag gegen Lärm, die mehr als 500 Unterschriften der Bürgerinnen und Bürger für mehr Lärmschutz an der Autobahn im Beisein von Heiko Sippel und Marcus Held vor dem Landtag in Mainz an Verkehrsminister Roger Lewentz übergeben werden. Weitere Unterschriften werden bis dahin in den Gemeinden gesammelt.

 

Das Thema Lärmschutz rund um die A 61 und A 63 sei nicht neu, es habe bereits vor über 30 Jahren erste Initiativen in Alzey gegeben, erinnerte der Abgeordnete Sippel. Jedoch seien mehrfache Anläufe aufgrund von Rechenmodellen, die keine gravierende Überschreitung der Lärm-Grenzwerte ergaben, immer wieder gescheitert. Bis heute habe sich jedoch das Bewusstsein der Menschen stark verändert, nicht mehr nur die Mobilität, sondern vor allem auch die Lebensqualität stehe stark im Vordergrund: „Und Dauerlärm stört nicht nur, er belastet! Die Politik muss erkennen, dass es trotz wirtschaftlicher Interessen – denn wir wollen ja auch Arbeitsplätze – eine Belastbarkeitsgrenze bei der Bevölkerung gibt“, so Sippel.

 

Die A 61 zwischen Gundersheim und Alzey ist seit dem Bau vor 40 Jahren nicht mehr grundlegend saniert worden. Der harte Beton- und Asphaltbelag hat große Dehnungsfugen, die laute Roll- und Holpergeräusche verursachen. Da der Verkehr seit den 1970er Jahren um ein Vielfaches zugenommen hat, ist auch der Geräuschpegel an der Autobahn gestiegen. Nach einer im Jahr 2007 vorgenommenen Lärmkartierung sind die meisten Bereiche um die A61 herum mit 55-60 Dezibel Belastung angegeben, Eppelsheim sogar schon mit 60-65dB, in Randbereichen können sogar bis zu 75dB erreicht werden und an der Autobahn selbst weit über 75dB, meist Werte von 90-120dB, die dem Geräuschpegel einer Diskothek entsprechen.

 

Hans Brecht dokumentierte mit einem eindrucksvollen Videobeitrag, wie belastend sich die Geräuschkulisse der Autobahn für die Anwohner auswirkt. Schon eine Erneuerung der Fahrbahn könnte die Situation nachhaltig verbessern. Bereits eine Verringerung um drei Dezibel bewirke eine deutlich wahrnehmbare Verringerung des Lärms. „Flüsterasphalt senkt den Lärm durch die körnigere Oberfläche, die Schwingungen verhindert. Die Schallwellen werden durch die Hohlräume unterbrochen“, erklärte Brecht.

 

Marcus Held und Heiko Sippel sagten der Initiative ihre volle Unterstützung zu. Sippel hat bereits Kontakt mit dem Staatssekretär im Verkehrsministerium Rheinland-Pfalz aufgenommen, der Hoffnung auf eine Fahrbahnsanierung im nächsten Bauprogramm bis 2015 mache. „Wir werden uns dafür einsetzen, dass die Sanierung tatsächlich kommt“, so die beiden Politiker, „dennoch gilt es, für weitere Verbesserungen an der Strecke, etwa durch Lärmschutzwände, zu kämpfen.“ Die Bundesregierung habe zwar mittlerweile die Grenzwerte für den Verkehrslärm an Autobahnen abgesenkt, allerdings die Finanzmittel für den aktiven Lärmschutz nicht entsprechend erhöht. Aus den gestiegenen Mauteinnahmen müssten zusätzliche Mittel vom Bund bereitgestellt werden, forderten Held und Sippel unisono.

 

Veröffentlicht am 18.03.2013.