Polizei informiert über Maßnahmen
Groß war das Interesse der Bevölkerung an einer Informationsveranstaltung des Landtagsabgeordneten Heiko Sippel (SPD) zum Thema „Vor Wohnungseinbrüchen schützen“. Bis auf den letzten Platz waren alle Stühle im Saal der Gaststätte „Alte Post“ besetzt. Heiko Sippel stellte zu Beginn dar, dass die Zahl der Wohnungseinbrüche bundesweit steige, deshalb gelte es verstärkt, die Bürgerinnen und Bürger über Gegenmaßnahmen zu informieren. Schließlich zeige die Statistik auch, dass es in immer mehr Fällen bei Einbruchsversuchen bleibe, da die Häuser und Wohnungen besser geschützt und die Nachbarschaft aufmerksamer sei. Rheinland-Pfalz sei ein vergleichsweise sicheres Land, hier lägen die Fallzahlen deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. „Wir wollen deshalb mit der Veranstaltung Aufklärung betrieben und Ängste abbauen“, so der Abgeordnete.
Der Erste Kriminalhauptkommissar und stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Alzey, Ingo Seibel, stellte für die Stadt Alzey und das Umland fest, dass auch hier ein Anstieg der Einbruchszahlen im Vergleich zu früheren Jahren zu verzeichnen sei. Dies liege insbesondere an der Verkehrslage der Region, die für durchreisende Intensivtäter schnelle Fluchtwege ermögliche. Dadurch sei auch die Aufklärung der Verbrechen schwierig. Bevorzugt hätten es Täter auf Schmuck und Bargeld abgesehen, weniger auf elektronische Geräte. „Das Wertvollste, was der Einbrecher jemand wegnehmen kann, ist das Gefühl der Geborgenheit und der Sicherheit in den eigenen vier Wänden“, so das eindrückliche Fazit von Seibel.
Aus diesem Grund lege die Polizei großen Wert auf eine verstärkte Prävention und Gegenstrategien. Er warb dafür, polizeiliche Beratungsangebote des Polizeipräsidiums in Mainz in Anspruch zu nehmen, die kostenlos seien und vor Ort im eigenen Haus stattfänden, um Sicherheitslücken aufzuspüren. Wertvolle Tipps gab Seibel den Anwesenden an die Hand, um Einbruchsdelikte abzuwehren. Dazu gehöre es, durch Beleuchtung, Briefkastenleerung und Rollladenbewegung dafür zu sorgen, dass Abwesenheit nicht erkennbar sei; Fenster und Türen bei jedem Verlassen des Hauses geschlossen zu halten und wachsam zu sein für verdächtige Wahrnehmungen. „Informieren Sie rechtzeitig die Polizei, auch wenn sich der Verdacht am Ende als falsch herausstellt“, appellierte Seibel an die Zivilcourage, „besser einmal zu viel als zu wenig.“ Mitteilungen auf dem Anrufbeantworter oder in sozialen Netzwerken, dass man zur Zeit in Urlaub sei, solle man tunlichst unterlassen. Einbrecher nutzen solche Schwachstellen, sie zielen auf Häuser und Wohnungen, in denen sich niemand aufhält. Einbrüche bei Anwesenheit der Bewohner seien deshalb eher selten. Seibel legte Wert darauf, dass es keinen Grund für eine übersteigerte Angst vor Einbrüchen gäbe. Durch Sicherheitstechnik und Wachsamkeit könne viel erreicht werden. Die Polizei lege einen großen Schwerpunkt auf die Bekämpfung der Einbruchskriminalität. Mit der derzeitigen Personalausstattung der Polizeiinspektion komme man den Aufgaben nach. Heiko Sippel sprach der Polizei am Ende der Veranstaltung ein ausdrückliches Lob aus: „Wir wissen, dass die Polizeibeamtinnen und -beamten einen großen Einsatz zeigen und ihre Aufgaben trotz hoher Beanspruchung sehr gut bewältigen.“ Es sei gut, dass die Polizei weiter in der Fläche präsent sei und keine Konzentration auf zentrale Standorte erfolgt sei. Mit der Einstellung von zusätzlichen Anwärterinnen und Anwärtern trage das Land Rheinland-Pfalz in diesem und in den nächsten Jahren dazu bei, dass wir hier sicher leben könnten , so Sippel.
Weitere Infos im Internet: www.k-einbruch.de oder www.nicht-bei-mir.de
Veröffentlicht am 30.03.2015.