Anlässlich des heutigen Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen erklärt die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Jaqueline Rauschkolb:
„Jeder einzelne Fall von Gewalt gegen Frauen ist einer zu viel. Die seelischen und körperlichen Narben tragen Frauen oft ein Leben lang. Frauen müssen sich zu jeder Zeit und an jedem Ort sicher fühlen können – gerade im eigenen Zuhause. Zu Beginn der Corona-Pandemie war die Sorge daher groß, dass die soziale Isolation die Lage von Frauen, die von häuslicher Gewalt bedroht sind, weiter verschärfen könnte. Zwar weist die Polizeiliche Kriminalstatistik bisher keinen Corona-bedingten Anstieg der häuslichen Gewalt auf, die Zahl der Gewalttaten befindet sich mit rund 6200 Straftaten bis Ende September jedoch weiter auf einem erschreckend hohen Niveau. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr rund 8.400 Frauen Opfer von Gewalt. Bei der Unterstützung der Opfer dürfen wir deshalb nicht nachlassen.“
Rauschkolb weiter: „Hinschauen, zuhören und wachsam sein bleiben unsere wichtigsten Instrumente gegen Gewalt an Frauen. Wenn Frauen durch Partner oder Ex-Partner Gewalt erfahren, geht den Straftaten meist eine lange Gewaltgeschichte voraus. Neben einem dichten Hilfsnetz muss der Fokus daher weiter auf dem Ausbau der Präventionsmaßnahmen und der Sensibilisierung des sozialen Umfelds liegen. Ziel muss es sein, dass betroffene Frauen den Weg zu Hilfsangeboten finden, bevor aus psychischer körperliche Gewalt wird. Im Rahmen des vor 20 Jahren gegründeten rheinland-pfälzischen Interventionsnetzwerks gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen (RIGG) hat das Land Rheinland-Pfalz seine Unterstützungs- und Beratungsnetzwerke in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut. Noch in diesem Jahr soll in Andernach das 18. Frauenhaus von Gewalt bedrohten Frauen Schutz und Beratung bieten. Auch die Interventionsstellen sowie die Frauennotrufe werden finanziell weiter gestärkt.“
Veröffentlicht am 25.11.2020.