Zum 1. Juli dieses Jahres ist Kroatien als 28. Mitglied in die Europäische Union aufgenommen worden. Ein Beitritt, der vor allem im Land selbst mit großen Hoffnungen und Begeisterung verbunden ist, wie der kroatische Generalkonsul Josip Spoljaric bei einer gut besuchten Veranstaltung der Europa-Union Alzey-Worms in der Kreisverwaltung Alzey jüngst berichtete.
Als Europa-Union habe man das Ziel, nicht nur über den europäischen Einigungsprozess zu informieren, sondern vielmehr auch für die europäische Idee zu werben, betonte Landrat Ernst Walter Görisch, zugleich Vorsitzender der Vereinigung in seiner Begrüßung. Dies sei insbesondere in Zeiten verbreiteter Europa-Skepsis sowie angesichts von Krisenszenarien wichtiger denn je.
Mit Kroatien sei Deutschland in einigen Bereichen eng verbunden. So sei das Land für viele Deutsche nicht nur bekannte und beliebte Urlaubsregion, sondern beide Länder seien auch wirtschaftlich eng miteinander verflochten.
„Machen Sie sich keine Sorgen: Deutschland wird keine Milliarden an Kroatien überweisen müssen“, hob der kroatische Generalkonsul gleich zu Beginn seiner Ausführungen hervor. Das Bankenwesen wie auch die Währung in Kroatien seien sehr stabil und Kroatien insgesamt ein „fest europäisiertes Land“. Auch der Korruption habe man entschieden den Kampf angesagt.
Vor allem hoffe sein Land, sich mit dem Beitritt in die EU wirtschaftlich, politisch, kulturell, gesellschaftlich und sozial weiter entwickeln zu können. Sehr lange habe man auf den Beitritt zu Europa hingearbeitet, der durch den Balkan-Krieg dann erheblich verzögert wurde. In diesem Zusammenhang dankte Spoljaric für die große Unterstützung und Solidarität Deutschlands über alle Kriegs- und Krisenzeiten hinweg.
Zurzeit befinde sich Kroatien in vielen Bereichen noch in einem Anpassungsprozess, der mit Hilfe der europäischen Partner erfolgreich gestaltet werden soll. Ein Problemfeld sei jedoch nach wie vor die hohe Jugendarbeitslosigkeit im Land.
„Kroatien ist nun da, wo es hingehört: in der Mitte Europas“, sagte der Geschäftsführer der Europa-Union und Organisator der Veranstaltung, Landtagsabgeordneter Heiko Sippel. Es gelte nun, einen Aufbau- und Gründergeist besonders auch bei jungen Menschen zu entwickeln, den Demokratieprozess voranzubringen und insgesamt Europa als ein Projekt zu vermitteln, das vor allem auch den Frieden sichere.
Bild: © Privat / Landrat Ernst Walter Görisch (links) und EU-Geschäftsführer Heiko Sippel (Mitte) bedanken sich bei Generalkonsul Josip Spoljaric (rechts) für einen gelungenen Vortrag.
Veröffentlicht am 17.12.2013.