Die Alzeyer SPD hatte zum „Bürgergespräch vor Ort“ im Alzeyer Schlosspark eingeladen und zahlreiche interessierte Bürger nahmen das Angebot wahr. Anlieger schilderten die Situation, wonach es seit langer Zeit immer wieder zu nächtlichen Ruhestörungen und Vandalismus im und um den Schlosspark herum komme. Ein Problem seien alkoholisierte Jugendliche und junge Erwachsene, die oft bis spät in die Nacht grölten und die Nachtruhe der Anwohner störten. Für die Polizeiinspektion Alzey machte Ewald Lind deutlich, dass man die Problematik sehr ernst nehme und der Kontrolle der betroffenen Plätze im Stadtgebiet ein besonderes Augenmerk widme. Zusammen mit dem städtischen Ordnungsamt sowie dem Jugend- und Ausländeramt der Kreisverwaltung habe man die Vor-Ort-Kontrollen verstärkt. „Dies werden wir auch in Zukunft fortsetzen und keine rechtsfreien Räume dulden“, versicherte Lind. Anerkennende Worte kamen von den Anliegern, die der Polizei eine engagierte Arbeit bescheinigten.
Der Alzeyer SPD-Vorsitzende Heiko Sippel wies darauf hin, dass der Stadtrat auf Antrag der SPD ein Alkoholverbot in bestimmten Grünanlagen beschlossen habe. Auch im Schlosspark ist es nunmehr untersagt, nach 22.00 Uhr Alkohol zu konsumieren. Verstöße könnten jetzt mit einem Bußgeld geahndet werden, was eine abschreckende Wirkung habe. Die SPD schlage außerdem vor, den Schlosspark stärker zu beleuchten und dunkle Ecken zu vermeiden. Zum Konzept der SPD gehöre es außerdem, so Sippel, über das Projekt „Soziale Stadt“ Freizeitangebote und aufsuchende Jugendarbeit zu ermöglichen. „Ein Teil der Jugendlichen im Schlosspark versucht Frustration mit Alkohol und starken Muskeln zu verarbeiten. Hier müssen wir gegensteuern.“ Die Stadt Alzey habe einen entsprechenden Förderantrag auf den Weg gebracht.
Neben einer verstärkten Kontrolle, dem Alkoholverbot, der Ausleuchtung des Schlossparks und Maßnahmen im Rahmen der Sozialen Stadt soll der Schlosspark durch eine optische Aufwertung für Einheimische und Gäste wieder attraktiver werden. Viele Anwesenden wünschten sich, die Möglichkeiten zum Verweilen zu verbessern. In früheren Zeiten wurde das Areal gerne auch von Bewohnern und Gästen des nahegelegenen Altenheims genutzt, was heute schon allein aufgrund fehlender Bänke nicht mehr stattfinde. Auch für Gäste der Stadt sei der Schlosspark früher ein beliebter Anziehungspunkt gewesen. Bei allem Engagement der städtischen Bauhofmitarbeiter, das gewürdigt werde, könnte indes noch einiges getan werden.
Für die SPD-Stadtratsfraktion sagte der Vorsitzende Werner Steinmann zu, sich der Angelegenheit annehmen zu wollen. Eine Verbesserung des Erscheinungsbildes des Schlossparks sollte aus finanziellen Gründen schrittweise erfolgen. Heiko Sippel konnte sich vorstellen, dass viele Bürger bereit wären, die Verschönerung auch durch Spenden zu unterstützen.
„Die Alzeyer haben in der Vergangenheit oft bewiesen, dass sie etwas bewegen können“, so Sippel. Der Altstadtverein werde gebeten, bei der Aktion „Ruhebänke“ möglichst auch den Schlosspark zu bedenken. Viel Zustimmung fand die Idee, im Schlosspark wieder wie in früheren Jahren Konzerte aufleben zu lassen. „Der Schlosspark gehört uns allen“, so das Credo eines Anwohners.
Veröffentlicht am 05.07.2010.