„Im Rahmen einer parlamentarischen Anfrage wollten wir die aktuelle Situation und die Bedeutung der Medienkompetenz als Bildungsaufgabe in den Schulen erfragen. Die rasanten Veränderungen im digitalen Zeitalter erfordern nicht nur technische Kenntnisse, sondern auch eine bewusste Auseinandersetzung mit den Chancen und Risiken der neuen Medien“, so der Landtagsabgeordnete Heiko Sippel, der zusammen mit seiner Kollegin, der Landtagsabgeordneten Katrin Anklam-Trapp die Landesregierung zur Situation im Landkreis Alzey-Worms befragt hatte.
So erfuhren die beiden SPD-Abgeordneten durch das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, dass im Rahmen des 10-Punkte-Programms der Landesregierung „Medienkompetenz macht Schule“ den neun beteiligten Projektschulen im Landkreis Alzey-Worms Förderbeträge von jeweils 40.000 Euro für ein IT-Ausstattungspaket, das beispielsweise Notebooks, interaktive Wandtafeln und ein Standardnetzwerk enthält, zukommen.
Aufgrund der wissenschaftlichen Begleitung der Pilotschulen seit 2007 durch das Pädagogische Institut der Uni Mainz lässt sich nach den bisherigen Zwischenerhebungen feststellen, dass die modernen Medien viel häufiger im Unterricht eingesetzt werden, der Unterricht schülerorientierter abläuft und damit die Medienkompetenz von Schülerinnen, Schülern und der Lehrkräfte zugenommen hat.
Von 50 Schulen im Landkreis verfügen 47 Schulen über einen breitbandstarken Internetanschluss. Dies entspricht einem Anteil von 94%. Auch haben sich 22 Lehrkräfte des Landkreises zu Jugendmedienschutzberaterinnen und -beratern qualifiziert. „Eine adäquate Ausbildung der Lehrkräfte ist eine unabdingbare Voraussetzung zur Vermittlung von Medienkompetenz an Schüler sowie für eine kompetente Unterstützung der Eltern“, stellen Sippel und Anklam-Trapp fest.
So finden denn auch regelmäßig Fortbildungs- und Qualifizierungsveranstaltungen für die Lehrkräfte statt. Ziel der Landesregierung sei es, mindestens eine Expertin bzw. einen Experten an jeder Schule auszubilden.
Sippel und Anklam-Trapp erfuhren auch, dass sich 38 Kindertagesstätten aus dem Landkreis an der Bildungsinitiative „Schlaumäuse“ beteiligt haben. Um die Sprachkompetenz von Kindern bereits im frühen Alter zu fördern, hatte Microsoft 2003 die Bildungsinitiative „Schlaumäuse – Kinder entdecken Sprache“ gegründet. Herzstück der Initiative ist eine Lernsoftware, die speziell für Kinder von vier bis sechs Jahren entwickelt wurde. Mit Hilfe dieses Lernprogrammes erforschen Kindergartenkinder spielerisch Schrift und Sprache, verbessern so ihren Wortschatz und gleichen Sprachdefizite aus. Gleichzeitig lernen sie den sinnvollen Umgang mit dem Computer kennen und erhöhen ihre Konzentrationsfähigkeit.
Auch in diesem Jahr werde die Teilnahme an dieser Bildungsinitiative wieder für ganz Rheinland-Pfalz in der zweiten Jahreshälfte ausgeschrieben. Sippel und Anklam-Trapp werben für eine breite Beteiligung: „Wir hoffen, dass sich viele Kindertagesstätten für die Bildungsinitiative begeistern können, denn das Programm mit den fröhlich-bunt animierten Lernspielen ermutigt zum Mitmachen, Mitdenken und Mitspielen.“
Veröffentlicht am 22.06.2010.