Der hohe Stellenwert der kulturellen Bildung in Rheinland-Pfalz soll bald noch deutlicher sichtbar werden: Am Aufbaugymnasium in Alzey entsteht zum Schuljahr 2010/2011 das erste Landeskunstgymnasium. Darauf verweist der Landtagsabgeordnete Heiko Sippel in einer Pressemeldung. „Ästhetische Erziehung und kulturelle Bildung spielen im Kanon der Bildungsinhalte in Rheinland-Pfalz eine besondere Rolle. Die Förderung von Kreativität, Fantasie und der Fähigkeit, sich selbst künstlerisch auszudrücken, sind uns wichtig. Das neue Landeskunstgymnasium wird in diesem Angebot ein neues Glanzlicht setzen“, zeigte sich Bildungs- und Kulturministerin Doris Ahnen bei der Vorstellung der Pläne in Mainz überzeugt.
Neben dem Landesmusikgymnasium in Montabaur biete das Land schon seit längerem mit dem Heinrich-Heine-Gymnasium in Kaiserslautern auch für sportlich besonders engagierte junge Menschen eine Möglichkeit, hochwertige schulische Bildung mit einer ganz gezielten Förderung von sehr speziellen Fähigkeiten und Fertigkeiten bei Schülerinnen und Schülern zu verbinden. „Als politisch Verantwortliche für die Bildungs- und für die Kulturpolitik war und ist es mir schon seit längerer Zeit ein großes Anliegen, hier im Land auch im Bereich der Bildenden Kunst ein schulisches Angebot mit überregionaler Bedeutung und Anziehungskraft zu schaffen“, unterstrich Doris Ahnen.
Mit dem Landeskunstgymnasium in Alzey werden wir ein zusätzliches und deutlich sichtbares Zeichen für diese Bedeutung setzen, das nicht nur innerhalb des Landes wahrgenommen wird“, zeigte sich Bildungsministerin Ahnen sicher. Bundesweit gebe es derzeit mit dem Burg Gymnasium Wettin in Sachsen-Anhalt nur eine einzige schulische Einrichtung, die vom Konzept her dem rheinland-pfälzischen Landeskunstgymnasium entspreche.
Am Aufbaugymnasium in Alzey, das in Landesträgerschaft steht, ergebe sich jetzt die Chance dieses Vorhaben zu realisieren. Die absehbaren Entwicklungen ermöglichten, dass dort neben dem jetzigen Auftrag auch neue Aufgaben übernommen werden könnten. Der in Alzey bereits vorhandene Schwerpunkt im Bereich Bildende Kunst, die sehr gute Ausstattung, die baulichen Voraussetzungen, die vorhandene Kompetenz der Lehrkräfte im künstlerischen Bereich und im Umgang mit den elektronischen Medien, die topographische Lage im Zentrum von Rheinland-Pfalz und die gute verkehrstechnische Anbindung ergäben ideale Standortbedingungen.
Heiko Sippel nahm die Entscheidung der Landesregierung mit großer Begeisterung auf: „Das ist eine tolle Anerkennung für die pädagogische Arbeit der Schule und eine entscheidende Weichenstellung für eine gute Zukunft der Schule und des Schulstandortes Alzey insgesamt.“ Die Schule habe sich in den zurückliegenden Jahren im Fach Bildende Kunst besonders profiliert. Seit vielen Jahren werden durchgängig Leistungskurse angeboten, die pro Jahrgangsstufe von durchschnittlich 170 Schülerinnen und Schülern angenommen werden. Die erfolgreiche Arbeit der Pädagoginnen und Pädagogen werde durch zahlreiche Preise bei Kunstwettbewerben belegt.
Außerdem, erklärt Sippel, verfüge das Aufbaugymnasium über geeignete Fachräume, Ausstellungsräume und nicht zuletzt auch über ausreichend Plätze in zwei Wohnheimen, so dass das Landeskunstgymnasium seine Mittelpunktfunktion für Rheinland-Pfalz gut ausfüllen werde.
Wichtig sei dem Land darüber hinaus eine Einbindung der Schule in den Kulturbetrieb des Landes. „Gemeinsam mit der Schule haben wir daher eine Konzeption erarbeitet, die künstlerisch besonders interessierten Gymnasiastinnen und Gymnasiasten, aber auch begabten Schülerinnen und Schülern aus anderen Schularten mit ausgeprägten künstlerischen Fähigkeiten ab dem Schuljahr 2010/2011 ein spezielles und breit gefächertes Angebot von der Klassenstufe 10 bis zum Abitur macht“, ergänzt Doris Ahnen. Eingebunden werden sollten in diese schulische Ausbildung eine ganze Reihe von Kooperationspartnern – wie beispielsweise die Akademie für Bildende Künste in Mainz sowie andere Hochschulen und Institutionen aus der Kunstszene in der Region.
Das Unterrichtsangebot sieht in der Klassenstufe 10 einen fünfstündigen Kunstunterricht pro Woche vor, der durch einen zweistündigen Projektunterricht ergänzt wird. In der Oberstufe besteht ein 5-stündiges Leistungsfachangebot, das durch ein zweistündiges „Beifach“ und einen zweistündigen Projektunterricht erweitert wird.
Veröffentlicht am 25.09.2009.