Pressemitteilungen des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen des Landes Rheinland-Pfalz (Stand 05. November 2009) – Schweinegrippe: Kein Anlass zur Panikmache, Impfung macht Sinn

Nach wie vor ist die Zahl der Neuerkrankungen in Rheinland-Pfalz insgesamt gering. Dabei sind in Deutschland und in Rheinland-Pfalz nur sehr wenige schwere Krankheitsverläufe zu verzeichnen. Die Infektionen verlaufen in der Regel milde und sind nach wenigen Tagen wieder ausgeheilt. Es sind in Deutschland bisher sehr wenige schwere Verläufe oder Todesfälle aufgetreten. Bis auf eine Ausnahme waren davon nur Menschen mit schweren Grundleiden betroffen.

Seit dem Ende der Sommerreisesaison werden die Neuinfektionen überwiegend im Inland erworben.

Seit kurzem steht ein Impfstoff gegen die H1N1 Influenza zur Verfügung.
Die Impfungen haben deutschlandweit am 26. Oktober 2009 begonnen. Unter Berücksichtigung der Empfehlungen der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut (STIKO) vom 12.10.2009 sind zunächst Bürgerinnen und Bürger mit besonderen Risikofaktoren (z.B. chronische Erkrankungen zum Beispiel der Atemwege, des Herz-Kreislauf-Systems oder des
Stoffwechsels) ab einem Alter von 6 Monaten sowie medizinisches Personal, Feuerwehr und Polizei zur Impfung aufgerufen.

Im Laufe der Woche werden alle Bezugsapotheken mit Impfstoff beliefert.
In den vergangenen zwei Wochen hat der Hersteller des Impfstoffs gegen die Neue Grippe allen Ländern, auch Rheinland-Pfalz, weniger Impfstoff geliefert, als ursprünglich vorgesehen. Gesundheitsministerin Malu Dreyer hofft, dass der Hersteller die Produktionsmenge steigern kann.
Bereits heute verfügt aber die Mehrzahl der 150 ausgewählten Bezugsapotheken in Rheinland-Pfalz über den Impfstoff gegen die Neue Grippe; bis Ende der Woche, wenn die neue Impfstofflieferung für Rheinland-Pfalz angekommen ist, werden alle Bezugsapotheken den Impfstoff vorrätig haben. In vielen Praxen laufen heute Impfungen, wie die Ministerin heute in Mainz mitteilte. Sie wies darauf hin, dass die Impfärztinnen und -ärzte Impfsprechstunden mit ihren Patientinnen und Patienten vereinbaren können. Die Liste der Impfärztinnen und Impfärzte im Land werde ständig aktualisiert und erweitert.

„Jeder Arzt und jede Ärztin kennt seit Anfang der Woche seine oder ihre zuständige Apotheke. Hier können sie sich darüber informieren, wann genau der Impfstoff da ist, und entsprechend Termine vereinbaren“, sagte die Ministerin. Dabei sei jedoch zu beachten, dass chronisch kranke Menschen Vorrang erhalten, denn sie seien einem besonderen Risiko ausgesetzt, wenn sie an der Neuen Grippe erkranken.

Derzeit sei der von Fachleuten bereits prognostizierte Anstieg der Erkrankungszahlen zu beobachten, mit zunehmenden Fallzahlen steigt auch die Wahrscheinlichkeit von schwereren Verläufen bis hin zu Todesfällen.
Das gelte auch für Rheinland-Pfalz, wo es nun auch einen ersten Todesfall eines Menschen mit schweren Grunderkrankungen gebe, der möglicherweise auf eine Infektion mit dem H1N1-Virus zurückzuführen ist.

Was rät das Gesundheitsministerium den Bürgerinnen und Bürgern in der aktuellen Situation?

Die Bürgerinnen und Bürger sollten sich durch die zum Teil dramatisierenden Medienberichte nicht verunsichern lassen. Für das Auftreten von A/H1N1 Krankheitsfällen in Rheinland-Pfalz sind die erforderlichen Vorkehrungen getroffen worden und werden seit Beginn der Pandemie erfolgreich umgesetzt, so dass in Deutschland die Weiterverbreitung der Influenza bisher deutlich begrenzt werden konnte.

Als wichtigste Schutzmaßnahmen sollten die generell empfohlenen persönlichen Hygienemaßnahmen beachtet werden. Influenzaviren werden vor allem durch kleine Tröpfchen übertragen, die Erkrankte besondere beim Niesen oder Husten aber auch beim Sprechen verbreiten. Dabei können die Viren auch auf die Hände gelangen und von dort weitergegeben werden.
Häufiges gründliches Händewaschen mit Wasser und Seife ist daher die wichtigste Schutzmaßnahme. Man sollte sich außerdem möglichst nicht mit den Händen ins Gesicht fassen, da die Viren sonst leicht auf die Schleimhäute von Augen, Nase und Mund übertragen werden können und man sich auf diese Weise ansteckt.

Weitere Hinweise zur Vorbeugung enthält die Broschüre „Selbstverteidigung gegen Viren“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Köln, die im Internet unter www.wir-gegen-viren.de abrufbar ist.

Darüber hinaus gilt bei Grippe wie bei anderen Infektionserkrankungen:
Menschen mit einer guten gesundheitlichen Verfassung verfügen über stärkere Abwehrkräfte. Es empfiehlt sich daher, durch Bewegung/Sport, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf seine Abwehrkräfte zu stärken.

Aufgrund der überwiegend milden Verläufe wird bei einer Ansteckung eine medikamentöse Behandlung mit antiviralen Medikamenten nur noch im Einzelfall erwogen und nach ärztlichem Ermessen in der Regel vom Vorliegen chronischer oder schwerer Grunderkrankungen abhängig gemacht.

Daneben wird  zur Teilnahme an der Impfung gegen die saisonale Grippe ebenso geraten wie  zur Teilnahme an der pandemischen Impfung gegen die Neue Grippe A H1N1. Eine Impfung gegen die Neue Grippe ersetzt die Impfung gegen die saisonale Grippe nicht!

Weitere Informationen zum Thema Grippe (Influenza) allgemein und zur Schweine-Influenza finden Sie auf der Homepage des Robert Koch-Institutes. Dort werden auch häufig gestellte Fragen beantwortet und Hinweise für Bürger und Fachleute gegeben.

Weitere Informationen zur „Schweinegrippe“ auch unter: www.masgff.rlp.de

Veröffentlicht am 05.11.2009.