Der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Hendrik Hering hat den Vorschlägen des Umweltbundesamtes für eine streckenbezogene Pkw-Maut in Deutschland eine klare Absage erteilt. „Das lehnen wir entschieden ab“, teilte er heute mit. „Gerade in einem Pendlerland wie Rheinland-Pfalz sind die Autofahrer ohnehin stark belastet, wir sollten den Bürgern nicht noch mehr Abgaben aufbürden. Im Übrigen gehen manche Vorschläge des Umweltbundesamtes an der Lebenswirklichkeit vorbei.
So sind Berufspendler in der Regel zeitlich gar nicht so flexibel, dass sie dann zur Arbeit fahren können, wenn keine Staus sind, denn dann täten sie es bereits. Wer aber gerade für diese Zeiten besonders hohe Mautsätze erheben will, der zockt die Menschen schlicht und einfach ab.“
In Rheinland-Pfalz mit seinen ländlichen Räumen sei die Bezahlbarkeit der Mobilität auch aus sozialen Gründen eine wichtige Säule der Verkehrspolitik, so Hering weiter. „Wir müssen den Verkehr flüssiger und umweltfreundlicher machen, beispielsweise mit den modernen Mitteln der Verkehrstelematik, neuen Fahrzeugantriebstechnologien und einem Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs. Dabei gilt es natürlich, die Kosten im Auge zu behalten. All dies ist sinnvoller, als über eine streckenabhängige Pkw-Maut nachzudenken, die den Bürger allein schon wegen ihrer hohen Systemkosten teuer zu stehen käme.“
Veröffentlicht am 15.04.2010.