MdL Sippel wirbt um Zivilcourage – „Demokratie ist kein Zufall, sondern muss erarbeitet und bewahrt werden“

Der 9. November ist in der deutschen Geschichte des vorigen Jahrhunderts ein prägendes Datum. Der Tag steht für Freude und Tragödie, für Neuanfang und Zerstörung. Die Zusammenhänge rund um das Datum machte der Landtagsabgeordnete Heiko Sippel (SPD) im Rahmen des Schulbesuchstag deutlich. In der Realschule plus in Wöllstein sowie im Gymnasium am Römerkastell in Alzey kam der Abgeordnete mit gut vorbereiteten Schülerinnen und Schülern ins Gespräch.

„Der 09.11.18 markiert den Beginn einer echten Demokratie auf deutschem Boden. Der Republikausruf von Philipp Scheidemann war das Bekenntnis für Freiheit und Demokratie“, schilderte Sippel. Mit dem Marsch auf die Feldherrenhalle in München am 09.11.1923 glaubten Hitler und Ludendorff, die junge Demokratie beseitigen zu können, was aber misslang. Ein äußerst mildes und gesetzwidriges Gerichtsurteil zeigte, dass die demokratischen Strukturen längst nicht gefestigt waren. Nach Inflation und Wirtschaftskrise endete die Demokratie und die finsterste Zeit deutscher Geschichte begann mit der Nazi-Diktatur, mit Krieg und der Massenvernichtung der Juden.

 

„Spätestens die Reichspogromnacht am 09.11.1938 offenbarte den unfassbaren Terror gegen die jüdische Bevölkerung, Synagogen brannten, auch in Rheinhessen“, beschrieb Sippel sehr eindrücklich. „Auf der anderen Seite gab es aber auch Menschen, die den Juden unter Lebensgefahr Schutz boten und sie versorgten, das ist der Lichtstrahl in einem dunklen Kapitel.“ Die Geschichte mahne zu Zivilcourage und dem Eintreten für Freiheit.

 

Der 09.11.1989 sei deshalb ein Tag der Freude für die Deutschen. Die Menschen in der ehemaligen DDR hätten ihre Stimme erhoben und waren bereit, trotz der Gefahr einer Bestrafung auf die Straßen zu gehen.

 

„Der Fall der Mauer ist in besonderem Maße dem Demokratiestreben dieser Menschen zu verdanken“, so Sippel. Die Wiedervereinigung ohne Blutvergießen und die Beseitigung des Eisernen Vorhangs seien ein Segen für Deutschland.

 

Engagiert diskutierten die Schüler mit dem Landespolitiker. Mehrfach angesprochen wurde der Wunsch, das Volk stärker in politische Entscheidungen einzubinden und damit die Demokratie zu stärken. Sippel verwies darauf, dass man in Rheinland-Pfalz beabsichtige, bei wichtigen Vorhaben Bürgerentscheide zu erleichtern. „Demokratie ist kein Zufall, sondern muss erarbeitet und bewahrt werden“, warb Sippel um den Einsatz für unsere Gesellschaft.

Veröffentlicht am 12.11.2010.