Als „blanken Unsinn“ bezeichnet die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Heike Raab die Forderung der Integrationsbeauftragten Maria Böhmer (CDU), bereits für dreijährige Kinder einen verbindlichen Sprachtest durchzuführen*. „Erst kommt Frau Klöckner und möchte Sprachtests für Vierjährige, nun senkt Frau Böhmer das Alter auf drei Jahre herab. Fordert Frau Schröder morgen Prüfungen für zwei- oder einjährige Kinder?“ fragt Raab.
Die bisherige Praxis, dass vertraute Personen, nämliche die Erzieherinnen und Erzieher in den Kindergärten auf kindgerechte Art den Sprachstand der Kinder beobachten und feststellen, sei der bessere Weg. Auch Wissenschaftler lehnen Sprachtest für so junge Kinder ab. Man könne keine validen Aussagen über den Sprachstand von drei- oder vierjährige Kindern machen, so Raab.
„Aber alleine schon die Vorstellung, ein fremder Prüfer kommt in den Kindergarten, um Tests mit Dreijährigen abzuhalten, ist mehr als absurd. Wer Kinder hat, weiß, dass sie in diesem Alter gegenüber Fremden auch mal stumm bleiben können, weil sie schlichtweg schüchtern sind und noch gar nicht die Bedeutung einer Prüfung erfassen können.“
Veröffentlicht am 15.12.2010.