Spekulationen mit Agrarrohstoffen und Lebensmittelverschwendung Thema im Parlament – „Keine künstlichen Verteuerungen“

„Handel und Spekulationen mit Agrarrohstoffen dürfen nicht dazu führen, dass durch deren künstliche Verteuerungen Hunger in der Welt nicht beseitigt werden kann“, erklärt der agrarpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Thorsten Wehner. Es dränge sich die Frage auf, ob börsengehandelte Anlageprodukte auf der Basis von Grundnahrungsmitteln, die von den Finanzinstituten aufgelegt würden, überhaupt notwendig seien.

 

Große Finanzinstitute waren im vergangenen Jahr in die Kritik geraten, da ihnen vorgeworfen wurde, sie verschärften mit Spekulationen an den Nahrungsmittelmärkten den weltweiten Hunger. Auch die Landwirte in Europa sind von der Spekulation mit agrarischen Rohstoffen betroffen. So sind etwa Getreide, Mais und Reis weltweit extremen Preisschwankungen unterlegen.

 

„Auf Initiative von SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat der Landwirtschaftsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags beschlossen, eine Anhörung zum Thema Nahrungsmittelspekulation durchzuführen“, teilt Wehner mit.

 

Zum Thema Lebensmittelverschwendung haben die Landtagsfraktionen von SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ebenfalls eine Anhörung beschlossen und unter dem Titel „Lebensmittel mehr wertschätzen und weniger verschwenden“ einen parlamentarischen Antrag eingebracht (Drucksache 16/1198).

 

„Wir müssen weg von der Illusion, dass Obst und Gemüse mit leichten Schönheitsfehlern nicht genießbar ist. Und wir müssen weg von dem Glauben, dass alleine das Mindesthaltbarkeitsdatum auf einem Produkt Indiz für dessen gesundheitliche Unbedenklichkeit ist“, erklärt Wehner.

 

 

Veröffentlicht am 25.05.2012.