Empfang zu Ehren des 70. Geburtstags von Walter Zuber – Ein „großer Sohn Alzeys“ feiert Geburtstag

Aus Anlass des 70. Geburtstags des früheren Alzeyer Bürgermeisters und rheinland-pfälzischen Innenministers Walter Zuber (SPD) hatten der SPD-Kreisverband Alzey-Worms und der SPD-Ortsverein Alzey zu einem Empfang in der Kreisverwaltung geladen. „Kein offizieller Empfang, sondern ein fröhliches Treffen unter Freunden“ sollte es werden, so der Alzeyer SPD-Vorsitzende Heiko Sippel, der Zuber 2009 im Amt des Landtagsabgeordneten nachfolgte. „Du hast mit Deinem Lebenswerk maßgebliche Akzente von unschätzbarem Wert für das Land, den Landkreis, die Stadt und für zahlreiche Organisationen gesetzt. Dafür gebührt Dir unser Dank und den größten Respekt“, gratulierte Sippel. Vielen im rheinland-pfälzischen Landtag sei sein Name heute noch ein Begriff, auch wenn Zuber 2005 aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig aus dem Amt des Innenministers und Ende 2008 als Abgeordneter ausscheiden musste.

„Unvergessen, Dein Engagement für Ruanda. Du warst der erste ausländische Politiker, der das Land nach dem schrecklichen Genozid betreten hatte und den Menschen die Hand gereicht hat,“ erinnerte Sippel. Unter Walter Zuber habe die SPD eine Blütezeit erlebt und die Gesellschaft maßgeblich verändert. Zufälligerweise fiel mit dem Geburtstag auch die 50-jährige Mitgliedschaft Zubers zusammen. Zuber wurde mit der goldenen Ehrennadel des Ortsvereins und der Willy-Brandt-Medaille für herausragende Leistungen geehrt.

 

„Die Hälfte der 40 000 Sozialdemokraten in Rheinland-Pfalz kennst du persönlich, Walter“, sagte der Landesvorsitzende der SPD Rheinland-Pfalz und amtierende Innenminister, Roger Lewentz, der eigens aus Zubers ehemaligem Amtszimmer nach Alzey gereist war, um die Leistungen seines Vorgängers zu honorieren. „Zu einer Zeit, in der sich alle von Ruanda abgewendet haben, bist du hin und hast in all dem Elend und Massaker als erster das Zeichen gegeben: Wir haben euch nicht vergessen“, so Lewentz. Noch heute pflegt Rheinland-Pfalz eine enge Partnerschaft zu Ruanda.

 

Auch die Polizei und die Hilfsorganisationen sprechen mit Hochachtung von Walter Zuber, die von ihm angestoßene Polizeiorganisationsreform sei heute noch die Grundlage für die Sicherheit im Land. „Du warst ein Innenminister zum Anfassen“, sagte Lewentz. Er hob auch Zubers besonderen Einsatz in der Arbeiterwohlfahrt (AWO) hervor, deren Bezirksvorsitz er viele Jahre inne hatte. Nicht umsonst sei ihm 2005 das Bundesverdienstkreuz verliehen worden. „Nie habe ich dich verletzend erlebt im Plenum. Du hattest immer Respekt und Achtung vor der Meinung anderer. Dem Land hat das gut getan“, fasste Lewentz zusammen.

 

Landrat Ernst Walter Görisch dankte Zuber für die jahrzehntelange freundschaftliche Zusammenarbeit und für dessen Verdienste um den Landkreis Alzey-Worms. Bereits 2005 wurde Zuber die Ehrenbürgerschaft der Stadt Alzey verliehen, erinnerte Bürgermeister Christoph Burkhard: „Der Antrag wurde damals von der CDU gestellt. Das zeigt, dass Sie über alle Parteien hinweg die größte Wertschätzung genießen.“ Damals schon habe Zuber gesagt, dass das Amt des Bürgermeisters von Alzey seine schönste Zeit war. Im neuen Stadtpark an der Hexenbleiche soll daher im Herbst dieses Jahres zu Ehren von Walter Zuber, „einem der größten Söhne Alzeys“, so Burkhard, eine Eiche gepflanzt werden. Die SPD-Kreisvorsitzende Kathrin Anklam-Trapp schloss in den Dank die Ehefrau und die Familie des Jubilars ein, die ihm zur Seite stünden. „Deine großen politischen Verdienste und Deine menschliche, soziale und bürgernahe Art sind außergewöhnlich.“

 

Walter Zuber freute sich über die musikalische Untermalung des KMV Alzey-Weinheim und dankte für die vielen Honorationen. „Nie hätte ich am Anfang meines Lebenswegs gedacht, dass ich einmal solche Ehrungen erfahren werde“, sagte er sichtlich gerührt. Er erinnerte sich an die schweren Anfänge als Sohn einer Arbeiterfamilie und mahnte die Jugend, ihre Chancen im freien Bildungssystem zu nutzen. „Gerne wäre ich in den 80er Jahren auch Landrat von Alzey-Worms geworden“, bedauerte er, jedoch sei es damals Praxis der Landesregierung gewesen, keine Ernennung im eigenen Kreis vorzunehmen. „Im Landkreis Bad Kreuznach durfte ich beweisen, dass ich der Aufgabe als Landrat durchaus gewachsen war.“ Stehende Ovationen rundeten den herzlichen Empfang ab, der mit einem rheinhessischen Büffet und guten Tropfen fortgesetzt wurde.

 

Bild: © mth / Hintere Reihe von links nach rechts: Ernst Walter Görisch, Heiko Sippel, Marcus Held, Kathrin Anklam-Trapp, Roger Lewentz.

Veröffentlicht am 21.06.2013.