Dazu ein Bericht aus dem Vorjahr:
Von Lea Pühler, Teilnehmerin am Girls´ Day 2017
Girls Day der SPD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz
Einmal die Schulbank gegen einen Sitz im Landtag eintauschen – das ist mehreren Mädchen aus ganz Rheinland-Pfalz am 27.04.17 gelungen, als sie am Girls Day der SPD-Fraktion teilnahmen.
Und der Tag brachte so einiges mehr mit sich als „nur“ ein Selfie mit Malu Dreyer und einen SPD-Kugelschreiber, er war quasi ein Blick hinter die Kulissen, ein Politik-Aperitif. Doch lassen Sie mich von vorne beginnen: Um 9:30 hatten alle Mädchen (teilweise nach einer sehr langen Anreise) ihren Platz im Fraktionssitzungssaal eingenommen und das erste Mal Kontakt zu diesen ominösen und zugegeben sehr reizvollen Mikrofonen, vor allem aber zu einer ganzen Gruppe Landtagsabgeordneter, die sich bereitwillig unseren Fragen stellten. Dabei wurde auch zum ersten, aber gewiss nicht letzten Mal an diesem Tage freudig angemerkt, wie viele wir doch seien. Immerhin nahmen um die 30 Mädels teil, alle eingeladen von verschiedenen Mitgliedern des Landtags. Anschließend erkundeten wir noch das gesamte SPD-Stockwerk sowie einen Ausschusssitzungssaal, begutachteten aber auch diverse Büros und Abgeordnetenzimmer.
Sehr interessant war die Sitzung des Arbeitskreises Gleichstellung und Frauenförderung, der wir beiwohnen und deren Mitglieder wir mit Fragen löchern durften. Im darauf folgenden Landtagsfilm konnten wir einen weiteren Blick hinter die Kulissen der Ideenschmiede für rheinland-pfälzische Gesetze werfen, bevor wir uns dann selbst als Politikerinnen versuchten: Im politischen Rollenspiel verkörperten wir in Gruppen verschiedene Parteien und deren Standpunkte. Somit war nach einer kurzen Vorbereitungszeit, in der wir Argumente sammelten, schon eine rege Diskussion zum Thema „Wahlrecht ab 16“ ausgebrochen. Und nur zur Information: Unser kleines Mädchen-Parlament war sich einig und entschied mit nur drei Gegenstimmen für eine Herabsenkung des Wahlalters. Sollte also irgendjemand noch eine Meinungsumfrage zu dem Thema benötigen, hier gebe es eine.
Getreu des Sprichwortes „Das Beste kommt zum Schluss“ stand dann auch schon der Höhepunkt des Tages an: Wir besichtigten die komplette Staatskanzlei, durften Malu Dreyer persönlich kennenlernen und, wie ja anfangs erwähnt, sogar ein paar Fotos mit ihr machen. Als wir den Landtag dann gegen 16:15 verließen, hatte jede Teilnehmerin einen ganzen Haufen an Eindrücken, Souvenirs und interessanten Informationen gesammelt. Wirklich wichtig war es aber, dass wohl alle das Gefühl hatten, in ihren Problemen und Anliegen ernstgenommen worden zu sein. Hier waren wir nicht nur irgendwelche Jugendliche, hier hatten wir ein politisches Mitspracherecht und vor allem nahmen wir eine entscheidende Botschaft mit nach Hause: Wir sind die Gesellschaft von morgen, uns gehört die Zukunft, wir können etwas bewegen!
Ich bedanke mich ganz herzlich bei den Abgeordneten (besonders bei Heiko Sippel), unserer Ministerpräsidentin und allen anderen Beteiligten, die diesen Girls Day möglich gemacht haben.
Veröffentlicht am 02.03.2018.