Digitale Bildung und Medienkompetenz

 

Breitbandausbau und Digitalpakt an den weiterführenden Schulen im Landkreis

„Die Digitalisierung hat durch Corona einen Schub bekommen. Der Landkreis hat die Verantwortung für die Schulen frühzeitig übernommen!“, spricht Landrat Heiko Sippel bei seinem Besuch der Georg-Forster-Gesamtschule (GFG) in Wörrstadt. Begleitet wird der Kreischef vom Landtagsabgeordneten Heiner Illing, der sich ein Bild vom Fortschritt des Breitbandausbaus im Schulzentrum Wörrstadt machen möchte.

Schulleiterin Beate Derr bedankt sich beim Landkreis für die hervorragende  Zusammenarbeit. „Wir haben viele Elternmails bekommen. Mit einem Dankeschön für die rasche Umsetzung. Auch während der Zeit der Schulschließung wegen Corona konnten alle Schülerinnen und Schüler digital beschult werden. Das haben wir dem Landkreis zu verdanken, der uns für das digitale Homeschooling mit mobilen Endgeräten ausgestattet hat.“ Der Landkreis hatte für die zwölf weiterführenden Schulen in seiner Trägerschaft einen Bundeszuschuss aus dem Sofortausstattungsprogramm für den digitalen Heimunterricht erhalten.

„Die Arbeitswelt geht rasant voran, die digitale Bildung hinkt hinterher. Der Landkreis ist gut aufgestellt mit Schul-IT!“, betont Sippel. Vor einem Jahr wurde das Fachteam „Schul-IT“ gegründet, hervorgegangen aus einer seit vier Jahren bestehenden temporären Arbeitsgruppe.

Über den aktuellen Stand der digitalen Infrastruktur an der Georg-Forster-Gesamtschule  informiert Tanja Hoch, Teamleiterin der Schul-IT der Kreisverwaltung. Mit einem Zuschuss in Höhe von knapp 400.000 Euro habe der Landkreis Alzey-Worms als einer der ersten Landkreise in Rheinland-Pfalz für die Georg-Forster-Gesamtschule in Wörrstadt eine Förderung aus dem DigitalPakt Schule (Laufzeit 2019 – 2024) erhalten, der im Land über die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) umgesetzt wird. Die Kostenplanung für alle zwölf Schulen belaufe sich auf etwa 3,5 Millionen. „ Die Bürokratie treibt uns an den Wahnsinn!“, stöhnt Tanja Hoch. Ihr Wunsch: die Vergaberichtlinien des DigitalPakts aushebeln und das Prozedere vereinfachen. Die Bundesförderung beträgt 90 Prozent, ein Eigenanteil von 10 Prozent ist durch den Schulträger zu erbringen. Gefördert werden: Verkabelung auf dem Schulgelände, Serverlösungen, schulisches WLAN, Präsentationsgeräte, digitale Arbeitsgeräte und mobile Endgeräte.

Mit im Schul-IT-Team sind Christoph Janßen (Kreisverwaltung Alzey-Worms), Eugen Felbel (Gebäudemanagement) und Martin Zöllner (Orga-Leiter der GFG). Die GFG ist Vorreiter und Vorzeigeschule. Ziel ist das digitale Klassenzimmer, sogenannte Tabletklassen. Schülerinnen und Schüler  sollen Schul- und Unterrichtsalltag den professionellen Umgang und Einsatz digitaler Medien erlernen und damit wesentliche Schlüsselqualifikationen im Bereich „Digitale Bildung“ erhalten, die ihnen einen erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben oder Studium erleichtern.

In der gymnasialen Oberstufe der GFG arbeiten Schülerinnen und Schüler bereits  mit privat finanzierten iPads im Unterricht. Die Gäste können eines der digitalen Klassenzimmer besuchen, technisch ausgestattet mit White-Board, Beamer, Boxen, Tablets, Netzwerkdose und Access Point („Zugriffspunkt“ für andere Geräte, um sich per WLAN oder LAN in ein Netzwerk einzuloggen) – alles vorhanden. Der erste Bauabschnitt im Schulzentrum Wörrstadt sei fertig. Die Glasfaser liege am Gebäude. Nach Auskunft der beauftragten Internet-Anbieterfirma Inexio müsse die Schule aber noch bis Dezember auf den gigabitfähigen Hausanschluss warten. Ein großes Problem für die Schule und dringliches Anliegen, worum sich der Landrat sofort kümmert.

Die Frage von MdL Illing nach digitalem Lehren und Lehrerfortbildung kann die Schulleiterin positiv beantworten: „Der Landkreis hat initiiert, dass alle Lehrkräfte kostenlos Schulungen der Hopp-Foundation besuchen können, die normalerweise nur den Schulen in der Metropolregion Rhein-Neckar zur Verfügung stehen. Das ist großartig!“

Schlüsselqualifikationen im Bereich „Digitale Bildung“ sind Bildungsauftrag auch für die Volkshochschulen. So freute sich Heiko Sippel über das neue Programm der Kreisvolkshochschule und der Musikschule des Landkreises Alzey-Worms, das in Zeiten von Corona verstärkt Online-Kurse, Webseminare und Blended Learning-Kurse (ein Kombination von Präsenz-Terminen mit Online-Phasen) beinhaltet. Die Corona-Ausnahmesituation ließ auch neue Veranstaltungsformate wie Live-Stream-Konzerte entstehen. Neu ist das Projekt „Digitale Schlüsselqualifikation“, informiert der Kreischef. Ein rheinhessisches Projekt der Kulturzentren und Volkshochschulen der Landkreise Alzey-Worms, Mainz-Bingen, der Städte Worms, Mainz und Bingen. „2021 geht es los!“ Ziel sei zum einen der Erwerb digitaler Schlüsselqualifikationen für Arbeitnehmer*innen und die breite Bevölkerung, zum anderen – in Hinblick auf die Einschränkungen durch Corona – die Umstellung von analogen auf digitale Angebote. Für den Abschluss gebe es ein IHK-Zertifikat.

Veröffentlicht am 20.10.2020.