Am heutigen Donnerstag hat der Landtag den Abschlussbericht der Enquete-Kommission „Tourismus RLP“ beraten. Dazu erklären die Obleute von SPD, FDP und BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN, Nina Klinkel, Steven Wink und Jutta Blatzheim-Roegler:
„Rheinland-Pfalz ist ein bedeutendes Tourismus-Land. Als erste ihrer Art hat sich die Enquete-Kommission „Wirtschafts- und Standortfaktor Tourismus“ seit April 2017 aufgemacht, eine Zukunftsversion für den Tourismusstandort Rheinland-Pfalz zu entwerfen. In 30 Sitzungen wurden potenzielle Wachstumsmärkte, Stärken und Schwächen des Tourismusmarketings sowie die rheinland-pfälzischen Tourismusstrukturen beleuchtet. Die Arbeit der Enquete-Kommission war dabei geleitet von der Idee, Politik mit denjenigen zu entwickeln, die Experten in eigener Sache sind. Der nun vorliegende Abschlussbericht zeugt von der konstruktiven Arbeit der Enquete-Kommission und der großen Expertise der Anzuhörenden: Im Sinne des rheinland-pfälzischen Tourismus haben die Mitglieder der Enquete-Kommission für die überwiegende Mehrheit der Themenbereiche gemeinsame Empfehlungen vorgelegt. Für die durch die Corona-Pandemie stark gebeutelte Tourismus-Wirtschaft ist es wichtiger denn je, gemeinsam nach vorne zu gehen.“
Nina Klinkel weiter: „Um den Tourismus im Land zukunftsfest weiterzuentwickeln, haben wir als SPD-Landtagsfraktion von Anfang an auf eine Dachmarke gesetzt, unter der sich alle Regionen versammeln können. Eine solche Dachmarke veredelt jeden Tourismusstandort, funktioniert als Alleinstellungsmerkmal nach außen und wirkt identitätsstiftend nach innen. Mit der Wirtschaftsstandortmarke „Rheinland-Pfalz GOLD“ hat die Landesregierung im Rahmen der Tourismusstrategie 2025 bereits ein überzeugendes Konzept vorgelegt. Im nächsten Schritt muss es darum gehen, die Kleinteiligkeit der Tourismusstrukturen zu überwinden. Es gilt, die vorhandenen Kräfte und Kompetenzen im Tourismus zielgerichtet zu bündeln und durch schlanke Strukturen die Wettbewerbsfähigkeit des Tourismuslands Rheinland-Pfalz zu sichern. Bei der Weiterentwicklung des Tourismus sollte auch die Landesregierung mit zusätzlichen Kompetenzen ausgestattet werden.“
Steven Wink führt aus: „Rheinland-Pfalz ist ein beliebtes Urlaubsziel. Egal ob Wanderungen, Kulturreisen oder Städtetrips, die Vielfältigkeit unseres Landes ist ein Magnet für jährlich hunderttausende Menschen aus aller Welt. In den umfangreichen Beratungen haben wir die weiteren touristischen Potenziale analysiert. Jetzt gilt es, aus diesen Potenzialen Chancen zu machen. Im Bereich der Digitalisierung wird sich in der kommenden Zeit vieles weiterentwickeln. Die Koalition wird die Branche nach Kräften unterstützen. Die herzlichen Gastronomen und die gemütlichen Lokale sind die besten Botschafter unseres Landes. Ständige Rufe nach mehr Steuergeld für den Tourismus bringen niemanden weiter. Wir wissen, die beste Wirtschaftsförderung ist die Umsatzsteigerung. Daher wollen wir die administrativen Strukturen in der Tourismusverwaltung verschlanken. Die finanzielle Gießkanne über dem bunten Beet der Reisewirtschaft zu leeren, ist nicht zielführend. Wir wollen zielgerichtet da fördern, wo es Sinn macht. Ein Reiseland, das Jung und Alt alles bietet, um eine schöne Zeit zu erleben. Das ist Rheinland-Pfalz. Daran arbeiten wir auf der Grundlage der Kommissions-Ergebnisse konsequent weiter.“
Jutta Blatzheim-Roegler abschließend: „Mehr als drei Jahre Enquete-Kommission Tourismus haben eines besonders deutlich gezeigt: Das touristische Potenzial von Rheinland-Pfalz liegt vor allem in seinen vielfältigen Naturlandschaften. Die vielen naturbelassenen, ländlichen Räume, vor allem der Nationalpark Hunsrück-Hochwald, das Biosphärenreservat Pfälzerwald, der UNESCO Geopark Vulkaneifel und unsere Naturparks laden zum Erholen, Erleben und Genießen ein. Wanderungen entlang unserer schönen Weinberge und Flussläufe, Klettern oder Radfahren in unseren Mittelgebirgen – das ist es, was die Menschen in unser Bundesland lockt. Angebote für Jung und Alt, für Familien mit Kindern oder Alleinreisende sind unser Anspruch als Land der Vielfalt. Für die nächsten Jahre gilt es, mit einer nachhaltigen und ganzheitlichen Tourismusstrategie die Natur als touristischen Mittelpunkt unseres schönen Bundeslandes für die Zukunft zu stärken, auf integrierte Konzepte zu setzen und die Auswahl an klimafreundlichen Anreise-, Übernachtungs- und Erlebnisangeboten auszuweiten und bekannter zu machen.“
Veröffentlicht am 12.11.2020.