Jobcenter AZ-WO nimmt an Pilotprojekt teil

MdL Heiner Illing interessiert an Praxis der digitalen Antragstellung

 Seit Anfang November nimmt das Jobcenter Alzey-Worms am Pilotprojekt „Jobcenter digital“ teil und führte als eines der ersten Jobcenter bundesweit den digitalen Hauptantrag ein. Der Landtagsabgeordnete Heiner Illing besuchte die Einrichtung in Alzey, um sich über die Umsetzung des digitalen Angebotes zur Antragstellung auf Grundsicherung für Langzeitarbeitslose zu informieren.

Ilka Huber, Geschäftsführerin des Jobcenters Alzey-Worms, und ihre Stellvertreterin Heike Hoffmann freuten sich, den Landespolitiker abermals begrüßen zu dürfen. Vorbereitet war eine Demonstration des E-Portals mit fiktiven Daten aus Kunden- und Mitarbeitersicht, erläutert von Christoph Deforth und Christoph Keller. Die beiden Teamleiter in der Leistungsgewährung sind mit der Software sehr zufrieden: anwenderfreundlich und flexibel, ein Stück weit interaktiv. Ähnlich dem Online-Antrag via Elster-Portal für die Steuererklärung führt das Programm durch einen digitaler Fragenkatalog. Dem in wenigen Klicks erfolgreich ausgefüllten ersten Formular „TDA“ (Tag der Antragstellung) folgt fristnah ein Brief mit den Zugangsdaten zur vereinfachten Identitätsprüfung. Erst dann könne ein Account eingerichtet und alle weiteren Fragenkataloge ausgefüllt werden. Nach jedem Klick öffnen sich weitere Seiten oder werden übersprungen, je nach persönlicher Situation. Dies sei sehr übersichtlich und vereinfache das Ausfüllen, da im Gegensatz zu den Formularen in Papierform individuell nicht notwendige Angaben gleich ausgespart blieben. Der Kunde erhält Vorschaudokumente im PDF-Format, z.B. „VA“ (Vereinfachter Antrag auf Arbeitslosengeld II). Abspeichern, weiterbearbeiten, absenden – dann werden die Angaben in eine E-Akte übertragen.

„Das Produkt wird gut angenommen, ist kunden- und mitarbeiterfreundlich“, so Deforth. Bisherige Nutzung: Seit Einführung gab es 106 Antragstellungen auf dem neuen digitalen Weg. 56 Antragstellende haben anschließend auch alle weiteren Daten und Nachweise

auf diese Weise digital ans Jobcenter geschickt. Es gebe auch hybride Antragstellungen. Außerdem bestehe weiterhin die Möglichkeit der telefonischen Kontaktaufnahme sowie der Antragstellung in Papierform. „Digitale Anträge müssen einen Mehrwert haben, ergänzt die Geschäftsführerin. So könnten auch Nachweise hochgeladen, Veränderungen mitgeteilt und Folgeanträge gestellt werden. Deutlicher Vorteil für die MitarbeiterInnen: „Sie haben viel mehr Zeit, um die Fälle abzuarbeiten!“ Wichtig sei, dass die Portalstruktur eine geschützte Kommunikation biete, betont Huber. Offene Fragen würden nach wie vor persönlich geklärt werden. Das Fazit: „Jobcenter digital – eine große Erleichterung, um Leistungen zu beantragen.“ Für die Jobvermittlung aber sei weiterhin der persönliche Kontakt notwendig. Lebenslauf und Zeugnisse könnten Arbeitssuchende aber auch digital hinterlegen.

Ob es eine Plausibilitätsprüfung bei der digitalen Antragstellung und eine Übersetzung in andere Sprachen gebe, fragt Illing. „Noch nicht, aber eventuell nachrüstbar!“, notieren die Experten.

Pilotprojekt bedeutet Erprobungsphase und Weiterentwicklung. Dass die Software, die bundesweit vereinheitlicht eingesetzt wird, schon jetzt eine deutliche Erleichterung für die KundInnen und MitarbeiterInnen ist, davon konnte sich Heiner Illing überzeugen.

Foto: v.l. Christoph Deforth, Christoph Keller, Heiner Illing

Fotorechte: Heiner Illing

Veröffentlicht am 21.02.2022.