MdL Heiner Illing besucht Zweckverband Abwasserentsorgung Rheinhessen (ZAR)

Auf Einladung des Zweckverbandes Abwasserentsorgung Rheinhessen (ZAR) besuchte der Landtagsabgeordnete Heiner Illing den großen Verband, der 2010 gegründet wurde und mit  1. Januar 2022 eine neue Entwicklung vollzogen hat. In einer Power Point-Präsentation erläuterte Dipl.-Ing. Herwig Lepherc die umfassenden Aufgaben des ZAR und die neuen Organisationsstrukturen.

Abwasserentsorgung ist eine zentrale Aufgabe des Umweltschutzes und der Daseinsvorsorge. Fachgerechte und umfassende Abwasserentsorgung ist die Basis jeder zivilisatorischen Entwicklung und damit eine der tragenden Infrastruktursäulen unserer Gesellschaft. „Mit unserer Arbeit stehen wir für Gesundheit, Umweltschutz, Wirtschaftskraft und Wohlstand in unserer Region!“, betont der technische Werkleiter.

Im Bewusstsein dieser zentralen Aufgaben hatten die Stadt Alzey sowie die Verbandsgemeinden Alzey-Land und Rhein-Selz am 13. Januar 2010 den ZAR ins Leben gerufen. Seit Januar 2018 ist auch die Verbandsgemeine Eich Mitglied des Zweckverbandes. Mit knapp 430 km² erstreckt sich das Zweckverbandsgebiet  über zwei Landkreisgrenzen (LK Alzey-Worms und LK Mainz-Bingen) mit insgesamt 3 Städten, 4 Stadtteilen und 47 Ortsgemeinden. Die Abwässer von ca. 100.000 Einwohnern werden entsorgt. 13 Kläranlagenstandorte mit einer Ausbaugröße von 150.000 Einwohnerwerten werden betrieben. Ca. 700 km Kanalnetz sowie eine Vielzahl von Pumpstationen und anderen Sonderbauwerken der Siedlungsentwässerung werden durch ca. 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Verwaltung und Betrieb organisiert.

„Die Größe ist auch eine Bürde und viel Arbeit!“, so Lepherc. Die interkommunale Zusammenarbeit im Abwasserbereich der Verbandsmitglieder bringe jedoch Synergieeffekte, da der  ZAR als Zusammenschluss von Eigenbetrieben und Kläranlagenstandorte  auch eine Zusammenführung des Verwaltungs- und Betriebspersonals der Mitglieder sei.  Dies ermögliche eine Synchronisierung vieler Tätigkeiten und mehr Wirtschaftlichkeit bei Betrieb und Verwaltung. Gelenkt wird diese Arbeit von den Verbandsversammlung, vertreten durch die Ratsmitglieder der Verbandsmitglieder. Werksausschuss und Werkleiter seien ein operativ schnelles Gremium und sehr flexibel.

Bisher betrieben die  Mitglieder eine eigene Entgeltpolitik. Mit der Übertragung der umfassenden Abwasserbeseitigungspflicht von den Verbandsmitgliedern auf den ZAR zum 1. Januar 2022 beginnt ein neues Kapitel in der Entwicklung des Verbandes, umschrieben mit dem Begriff „Vollfunktion“. Die kommunalen Eigenbetriebe für die Abwasserbeseitigung bei den Verbandsmitgliedern werden aufgelöst und gehen im ZAR auf. Einheitliche Abwasserentgelte werden im gesamten Verbandsgebiet Realität. Hier sei es wichtig, die Bürger mitzunehmen, betont Heiner Illing. „ Transparenz schaffen und die Zusammenhänge erläutern, warum es zu Gebührenerhöhungen kommt!“ Die Vorgabe als Vollverband  sei es, die Gebühren in den nächsten Jahren stabil zu halten, so Lepherc.

Im weiteren Gespräch ging der technische Werkleiter auf die zukünftigen Herausforderungen in der Abwasserentsorgung ein. Die Fachgespräche rankten sich um die Einführung der Vierten Reinigungsstufe bei Kläranlagen zur Spurenstoffelimination mit  granulierter Aktivkohle, Energiegewinn aus Klärschlamm, Klimawandel und Starkregen.

Heiner Illing, Mitglied im Umweltausschuss des Mainzer Landtags und Ortsbürgermeister von Gau-Odernheim,  zeigte sich hochinteressiert an den Fortschritten beim Umbau der Kläranlagen im ländlichen Raum und bat um Einladung zu Terminen der Werksausschüsse  vor Ort, etwa der Kläranlagen Flonheim und Bechtolsheim. Wichtig sei eine entsprechende Verbindung zum Landtag. 

Foto: v.l. Herwig Lepherc, Heiner Illing
Fotorechte: Heiner Illing

Veröffentlicht am 30.03.2022.