Transformation der Arbeitswelt – Chancen des Wandels nutzen

Diskussion mit MdL Heiner Illing und Transformationsminister Alexander Schweitzer

Wirtschafts- und Arbeitswelt befinden sich im Wandel. Es ist regelrecht zu spüren, dass wir gerade Zeuge einer tiefgreifenden Transformation werden. Diese bietet unseren Beschäftigten und Unternehmen viele Chancen, die es zu nutzen gilt. Digitalisierung, neue Arbeitsformen, Arbeitsverdichtung, Qualifizierung – das sind Stichworte, die in diesem Zusammenhang immer wieder fallen und die in der Regel viel zu vage bleiben. Um die Transformation im Sinne der Beschäftigten und Unternehmen zu gestalten, müssen wir konkreter werden. Nur wenn klar ist, was sich hinter dem Begriff „Transformation“ verbirgt, eröffnen wir die Möglichkeit für jede und jeden einzelnen, sie für sich nutzbar zu machen. „Was bedeutet Transformation für mich persönlich? Welche Berufsbilder sind besonders vom Wandel betroffen? Welche Rolle spielen heute und in Zukunft Mitbestimmung und Tarifbindung? Und: Gibt es für mich Unterstützung bei der persönlichen Weiterentwicklung?“, fragt der Landtagsabgeordnete Heiner Illing in seiner Einladung zur Diskussionsveranstaltung „Transformation der Arbeitswelt“, die zusammen mit Alexander Schweitzer, Minister für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung des Landes Rheinland-Pfalz , in der Blücherhalle Ober-Flörsheim stattfand.

„Veränderungen gab es schon immer, sie bieten auch immer eine Chance. Aber die Veränderungen kommen immer schneller und wir dürfen dabei niemanden zurücklassen!“ Mit diesem Statement eröffnete Illing die gut besuchte Veranstaltung und übergab das Wort an Alexander Schweitzer. Der Staatsminister leitete die Gesprächsrunde mit einem Impulsvortrag ein. Er erläuterte den Begriff Transformation, zeigte die komplexen Zusammenhänge auf und gab umfassende Informationen zur konkreten Unterstützung im Wandel: „Transformation ist Veränderung, für die wir den Anspruch haben, sie politisch zu gestalten.“

Welche Veränderungen sind das? Schweitzer umriss drei Themenbereiche: Digitalisierung (betrifft alle Bereiche des Lebens und hat den Arbeitsbereich fundamental verändert), Demografie (Bevölkerungsentwicklung, Überalterung, Geburten- und Sterblichkeitsraten, Nachwuchs- und Fachkräftemangel) und Dekarbonisierung (als Weg zu Klimaneutralität und Energiewende). Die Frage sei nicht mehr, ob, sondern wie, wann und wie schnell. „Transformation ist dabei das Stichwort: den Beitrag der Landesregierung will ich heute vorstellen“, so Schweitzer. „Wir unterstützen
Betriebe dabei, die Fachkräfte, die sie morgen brauchen, zu bekommen durch Berufsorientierungen, Qualifikationen, Weiterbildung und Qualifizierung im und für den Job!“ Neu installiert wurde dafür die Transformationsagentur Rheinland-Pfalz, die als Lotse fungiere.

„Mit der Transformationsagentur hat Rheinland-Pfalz ein maßgebliches Vorhaben des Koalitionsvertrages auf den Weg gebracht, um Beschäftigte und Unternehmen beim Wandel der Arbeitswelt zu unterstützen. Home-Office, digitale Anforderungen, zunehmende Automatisierung in den Arbeitsabläufen, aber auch das Ziel des nachhaltigen Wirtschaftens verändern viele Branchen, die Arbeit und den Alltag der Menschen in Rheinland-Pfalz.“ Das Land wolle sie auf diesem Weg nicht alleine lassen, unterstrich der Arbeits- und Transformationsminister. Wir stehen jedoch vor großen Herausforderungen mit dem Hintergrund der weltpolitischen Lage, darum seien die Vorbereitung darauf und der Austausch so wichtig.

Die Diskussionsteilnehmer:innen brachten eine breite Palette an Themen ein, etwa Arbeitsschutzgesetz im Homeoffice und Tarifverträge, Nachwuchs- und Fachkräftemangel, Ausbildungssituation (Jobfüxe, JUMP, Jugendberufsagentur), Arbeitsmarktpolitik, Landeshaushalt und Europäischer Sozialfonds Plus (ESF+)-Mittel, Gesundheits- und Pflegeberufe.  In RLP seien die Gesundheitsfachberufe in mehreren Schritten in die Krankenhausfinanzierung gebracht worden und nun komplett gebührenfrei gestellt, so Schweitzer.

Die intensiven Gespräche drehten sich um Energiepolitik (Preisregulierung und marktwirtschaftliche Effekte), Mobilfunk (Zeitplan, Umsetzung), Windkraftanlagen und Gesundheitsschutz, Ausbaudynamik im Glasfaserausbau und viele weitere miteinander verzahnte Bereiche, zu denen es Erfahrungswerte und Rückmeldungen aus dem Podium gab.

„Ein breit gestreutes Thema, das bei Erneuerbaren Energien beginnt und bei Arbeitsschutz aufhört!“, so Illing. Er bedankte sich bei Alexander Schweitzer für die aktuellen Einblicke in die rheinland-pfälzische Transformationspolitik, bei allen Teilnehmenden für die wichtigen Erfahrungswerte und Rückmeldungen, bei OBM Sascha Leonhard für die Zurverfügungstellung der Halle und beim SPD-Ortsverein „Alzey-Land Süd“ für die Bewirtung. Schweitzer bedankte sich ebenso bei den Teilnehmenden für die anregende Diskussion und die vielen konkreten Hinweise. Heiner Illing und Alexander Schweitzer versprachen, die angesprochenen Punkte mitzunehmen für die Arbeit im Landtag und im Ministerium.

Veröffentlicht am 16.07.2022.